Meine Freundin Bärbel ist für mich der Inbegriff köstlichen Essens 🙂. Schon als wir zusammen gearbeitet haben, vor inzwischen fast 20 Jahren, durfte ich in den Genuss ihrer Kochkünste kommen. Lange ist es her und wir sind derweil unterschiedliche Wege gegangen. Sie ist Mutter einer jugendlichen Tochter und hat Köln in deren Babyzeit verlassen.
Ich habe vor drei Jahren ein Mädchen geboren, bin noch in Köln, jedoch bald in Dänemark und vor ein paar Jahren haben wir uns wieder entdeckt 🙂. Seitdem hatten wir mal mehr oder weniger intensiv per Sprachnachrichten Kontakt und einige tiefgehende Gespräche.
Im Moment ist es wieder etwas lockerer, dafür hat sie mir vor kurzem ein absolut leckeres Rezept geschickt, was ich „veganisiert“ habe und hier gern mit dir teilen möchte.
Freundschaft
Vorher möchte ich noch ein bisschen über das Thema Freundschaft / Beziehungen erzählen, welches mich gerade an vielen Stellen beschäftigt. Beide kommen und gehen auch wieder, mal sind sie intensiver, mal oberflächlicher, alles gehört dazu und zeigt die Facetten des Lebens. Alles darf sein.
Ich muss gerade daran denken, dass ich als Jugendliche tief betrübt war, nachdem meine beste Freundin nach den Sommerferien den Kontakt zu mir abgebrochen und eine neue beste Freundin hatte.
Wer kennt’s?
Was wollte mir das Leben damals mitteilen?
Ich darf loslassen, geschehen lassen und trotzdem weiter wissen, dass ich gut genug bin, so wie ich bin. Jederzeit!
Und das gilt für jeden 🙂! Denn es gibt IMMER unterschiedliche Lebenswege und Wahrnehmungen, die Beziehungen verändern können.
Inzwischen ist es mir wichtig im Gespräch zu sein, egal ob mit Freunden, Familie oder mit meinem Partner. Für die andere Seite das Herz zu öffnen, zuzuhören und zu verstehen ist elementar. Als Kind und Jugendliche habe ich das noch nicht gekonnt und mich verletzt zurückgezogen.
Erfahrungen aus der Kindheit
In meiner Kindheit habe ich, wie so viele andere Menschen auch, die Erfahrung gemacht, dass ich nicht gut bin, so wie ich bin. Mit irgendetwas habe ich meine Eltern oder andere Autoritätspersonen getriggert und wurde für schuldig befunden.
Dabei war ich damals, aufgrund der Erfahrungen in Schwangerschaft, Geburt und erste Lebenszeit, bereits ein total angepasstes, „liebes“ und „braves“ Kind. Ich habe schon als Baby gespürt, dass ich mich anpassen muss, sonst überlebe ich das Ganze nicht.
Als kleines Kind habe ich überhaupt nicht verstanden, was ich getan hatte und aus heutiger Sicht hatte ich auch nichts getan.
Meine Eltern/andere Autoritätspersonen konnten nur ihr Herz nicht öffnen und mich wirklich zu verstehen, sie haben üblicherweise ihre eigenen Themen nicht angeschaut und diese dann auf mich übertragen.
In meiner Kindheit war es noch „normal“ zu gehorchen. Das Gehorchen und Anpassen (und gerne auch entSCHULDigen….dazu werde ich an anderer Stelle nochmal etwas sagen) lernt ein Kind, wenn das eigene Denken, Fühlen und Wahrnehmen von der anderen Seite nicht gesehen werden will. Wird das Kind mit Beziehungsentzug oder anderen Dingen bestraft, lässt es das eigene Denken, Fühlen und Wahrnehmen (oftmals) sein.
Ein Beispiel
Ein Beispiel was mir dazu gerade einfällt ist, dass ich immer mit dem Rad in die Grundschule gefahren bin. Einmal habe ich mich auf dem Rückweg getraut freihändig zu fahren und mich dabei so unglaublich frei und gut gefühlt. Es war, als ob ich, die schüchterne kleine Kerstin, ihre eigenen Grenzen überwindet, sich traut, mutig ist und eben nicht so Fahrrad fährt, wie es sich „gehört“.
Prompt hat mich am nächsten Tag ein Lehrer angesprochen, der mich gesehen hat. Er ermahnte mich, so etwas nie wieder zu tun, da es viel zu gefährlich sei.
Ich habe es daraufhin nie wieder getan und mich schwer schuldig gefühlt, etwas „Verbotenes“ getan zu haben.
Inneres Kind heilen
Auch heute merke ich, dass mein inneres Kind sich wieder in manchen Situationen zurückziehen will, Decke über`n Kopf und die Klappe halten. Unsichtbar sein.
Das immer wieder bewusst machen hilft und es gibt diverse Möglichkeiten das innere Kind heiler zu machen. Ich nehme die kleine Kerstin regelmäßig in den Arm und höre ihr zu, damit sie sich nicht verschließt. Zudem spreche ich meine Gedanken und Gefühle aus, mache sie öffentlich und so auch immer wieder die Erfahrung, dass es ok -ja sogar gut!- ist alles offen rauszulassen.
Schau dir gerne einen meiner Instagram Beiträge dazu an
Rote-Bete-Bratlinge und inneres Kind?
Zurück zu den Bratlingen 🙂.
Alles gehört zusammen, nichts ist getrennt. Und wenn ich mich von irgendjemand getriggert fühle, dann schau ich jetzt, was eigentlich dahinter steckt. Denn kein anderer ist für meine Gefühle verantwortlich.
Das bin ich ganz allein.
Mein inneres Kind sagt mir z.B. auch immer wieder, dass ich die besch…. Ernährung mal komplett sein lassen soll. Vor allem der Zucker oder Weißmehl und ganz selten Junk Food schleichen sich manchmal noch in mein Leben ein.
Immer dann, wenn ich eigentlich erschöpft bin und auf jeden Fall etwas anderes bräuchte.
Somit ist dieses Soulfood genau richtig, nährt und schmeckt einfach nur köstlich! Danke Bärbel ❤
Das Rezept
Du brauchst:
- 3-4 rohe geschälte Rote Bete
- Eine Handvoll frische Basilikumblätter
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 150 g Haferflocken
- 2 Leinsameneier oder richtige 🙂 (Leinsamenei: 1 Eßl geschrotete Leinsamen plus 3 Eßl Wasser, etwas quellen lassen)
- 200 g Feta (vegan oder echt) oder Bio Tofu
- 2 EL Olivenöl
- 1 Tl Salz
- 1/2 Tl Pfeffer
So geht`s:
Die Rote Bete grob raspeln, Basilikumblätter grob, Zwiebel und Knobizehen fein hacken. Alle Zutaten in einer großen Schüssel miteinander gut vermengen und 30 Minuten im Kühlschrank durchziehen lassen.
Daraus Bratlinge formen und in der Pfanne von beiden Seiten anbraten.
Fertig!
Lass es dir schmecken und tue deinem inneren Kind etwas Gutes 🙂
Kerstin